Wie kann und soll man sich einmischen, wenn Menschen Opfer rassistischer Handlungen werden – im Bus, im Zug, im Stadion, bei den Behörden oder in der Supermarktwarteschlange? Diese Frage steht im Mittelpunkt der 8. Demokratiekonferenz, zu der die Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) der Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Celle am Mittwoch, 27. September, in die CD-Kaserne einlädt. Das Programm beginnt um 16.30 Uhr in der Halle 16 und im Foyer. Um Anmeldung wird bis zum 22. September per E-Mail an demokratie-leben@cd-kaserne.de gebeten.
„Rassismus beginnt nicht mit physischer Gewalt“, sagt Prof. Dr. Blaise Feret Pokos. „Er manifestiert sich gewaltsam, manchmal latent, manchmal offenkundig, durch Blicke, Haltungen, Handlungen, Praktiken, Witze, Parolen, die teilweise normalisiert sind und nicht hinterfragt werden, im Alltag, jeden Tag, überall.“ Der Sozialwissenschaftler, Theologe und Philosoph sowie Geschäftsführer der Berliner Aids-Hilfe e.V. wird den Vortrag bei der diesjährigen Demokratiekonferenz halten. Er trägt die Überschrift „Alltagsrassismus: was Sie nie über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten!“
„Wir freuen uns auf den Austausch zu diesem wichtigen Thema und über die aktualisierte Wanderausstellung ,Oh, eine Dummel‘“, sagt Sinja Jaskulla von der KuF.
Im Anschluss an den Vortrag ist eine Talkrunde vorgesehen. Daran nehmen neben Prof. Dr. Blaise Feret Pokos unter anderem auch Rosine Nangue und Simeon Behre teil. Moderiert wird die 8. Demokratiekonferenz von Ercan Carikci, der als Berater für antirassistische Organisationsentwicklung, Antirassismus-Trainer und Coach arbeitet.
„In der örtlichen Gemeinschaft, im vielfältigen Miteinander, liegt die lebendige Kultur des gegenseitigen Respektes und der Integration. Beides hilft, dem Rassismus entschlossen entgegen zu treten“, fasst Susanne McDowell, Stadträtin für Soziales und Kultur zusammen. Sie wird zu Beginn der Veranstaltung, um 17 Uhr, ein Grußwort sprechen, ehe Kai Thomsen, Geschäftsführer der CD-Kaserne, unter dem Motto „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“ ins Thema einführt. Ein Rundgang durch die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel“ ab 19.15 Uhr bildet schließlich das Ende der Veranstaltung. Der Eintritt ist frei.
Die Demokratiekonferenz wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugendliche.